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Ausschluß von Infektionen in der Schwangerschaft
1. Windpocken
Wenn Windpocken in der Frühschwangerschaft auftreten, kann dies beim Kind in 1-2% der Fälle zu angeborenen Hautschäden, Gliedmaßenfehlbidungen, Lähmungen und anderen Veränderungen führen. Kurz vor der Entbindung kann eine Windpockeninfektion der Mutter zu schweren Infektionen des Kindes führen, die auch tödlich verlaufen können. Schwangere, die die Infektion bereits durchgemacht haben, sind meistens geschützt. Dies ist jedoch nur bei ca. 94% der Fall. Bei nicht geschützten Schwangeren kann bei Windpockenkontakt durch die rechtzeitige Gabe von Antikörpern eine Infektion noch zu 50% vermieden werden (sog. passive Immunisierung). Die von uns angebotene Untersuchung weist zuverlässig Ihre Immunität nach und erlaubt bei Windpockenkontakt die schnelle Durchführung der o.g. Schutzmaßnahme.
2. Ringelröteln
40-60% aller Erwachsenen haben bereits eine Ringelröteln-Infektion durchgemacht. Es handelt sich ebenso wie bei Röteln und Windpocken um eine Tröpfcheninfektion. Das typische Krankheitsbild besteht in leichten Temperaturerhöhungen, Kopfschmerzen und einem Ausschlag auf den Wangen mit Ausbreitung auf den gesamten Körper. Auch symptomlose Infektionen kommen sehr oft vor. Bei Infektionen in der Schwangerschaft besteht das Risiko für kindliche Komplikationen, die noch bis zu acht Wochen nach der mütterlichen Infektion auftreten können. In ca. 10% kommt es zu einer Wassersucht und Anämie des Kindes oder zum Absterben im Mutterleib. Eine Therapie kann durch Blutaustausch des Kindes noch vor der Geburt versucht werden. Ausbrüche von Ringelröteln kommen gehäuft in Kindergärten und Schulen vor, so dass Frauen ohne Immunschutz den entsprechenden Kontakt meiden sollten. Ohne Labordiagnostik mit Nachweis der Antikörper kann im Verdachtsfall die Infektion der Mutter nicht diagnostiziert werden. Eine Untersuchung bereits in der Frühschwangerschaft lässt die Sorge vor einer Infektion mit dieser epidemisch auftretenden Erkrankung in vielen Fällen gar nicht erst entstehen.
3. Zytomegalie
Das Zytomegalie-Virus verursacht bei der Erstinfektion oft nur uncharakteristische Symptome wie Fieber und Lymphknoten-schwellungen. Ansteckend sind z.B. Speichel, Urin, Scheiden – und Gebärmuttterhalssekret, Sperma, Tränen und Blut. Für die Übertragung ist meist ein enger und längerer körperlicher Kontakt notwendig, wie er zwischen Müttern und Kleinkindern oder Geschlechtspartnern besteht. Nach der Erstinfektion überlebt das Virus lebenslänglich in weissen Blutkörperchen und kann unter bestimmten Umständen wieder aktiv werden. Nur ca. 45-55% der jungen Erwachsenen sind bereits mit dem Virus infiziert. Die Zytomegalie ist die häufigste Infektion, die in der Schwangerschaft auftritt und zu kindlichen Schäden führt. ca. 10% der infizierten Kinder zeigen bereits bei der Geburt Auffälligkeiten. Diese bestehen z.B. in einer Vergrößerung von Milz und Leber, Hirn- u. Augenentzündungen sowie Krampfanfällen. Spätfolgen zeigen sich bei weiteren 10-15% der Kinder als geistige und körperliche Entwicklungsdefizite. Im Allgemeinen sind Schäden des Kindes nur bei Erstinfektion der Mutter in der Schwangerschaft zu erwarten. Reaktivierte Infektionen führen nur sehr selten zu kindlichen Schädigungen. Wir empfehlen die Untersuchung auf eine stattgefundene Infektion in der Frühschwangerschaft, damit bei Infektionssymptomen eine Einschätzung des kindlichen Erkrankungsrisikos erleichtert wird.
4. Toxoplasmose
Auch diese Infektion, die durch den Kontakt mit dem Kot infizierter Katzen, rohem Fleisch und schlecht gewaschenem Gemüse und Salat erworben wird, verläuft in der Schwangerschaft für die Frau meist symptomarm. Zum Teil kommt es zu grippeähnlichen Reaktionen mit Muskelschmerzen, Durchfällen und Lymphknotenschwellungen. 30-40% der jungen Erwachsenen sind bereits infiziert und damit geschützt. Gerade im gebärfähigen Alter treten aber leider gehäuft Erstinfektionen auf, die in ca. 10% zu schweren Schäden des Kindes führen. Neben Entzündungen der Leber, des Herzens, der Lunge und der Augen fällt vor allem die Gehirnentzündung ins Gewicht. Dies kann sich noch im Kleinkindalter in Form irreparabler Spätschäden (z.B. Krampfanfällen und Intelligenzdefekten) äußern. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich u. Österreich konnte durch das Toxoplasmose-Screening in der Frühschwangerschaft die Zahl der infizierten Kinder um mehr als 80%gesenkt werden. Wir empfehlen einen Suchtest auf Toxoplasmose so früh wie möglich nach Schwangerschaftseintritt, da meist nur durch die Kombination mehrerer Untersuchungen der Zeitpunkt einer Erstinfektion festgelegt werden kann. Wenn kein Schutz besteht, werden weitere Kontrolluntersuchungen empfohlen. Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch zu einer Infektion in der Schwangerschaft, kann die Therapie ohne zeitliche Verzögerung eingeleitet werden.
Sprechen Sie darauf an - wir beraten Sie gerne
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Letzte Änderung: 30. Juli 2009